Krebserkrankungen sind bekanntermaßen auch deshalb so lebensgefährlich, weil sich Metastasen bilden können und sich mit ihnen der Krebs im Körper auf Wanderschaft begibt. Über Lymph- oder Blutbahnen können sie sich auf gesundes Gewebe ansiedeln und die Zellen ebenfalls gefährlich verändern.
Wissenschaftler der Charité in Berlin haben nun herausgefunden, dass Statine, das sind bekannte Wirkstoffe, um den Cholesterinspiegel zu senken, die Ausbildung von Metastasen verhindern könnten. Sie scheinen einen bestimmten Antreiber als wichtige Schlüsselfunktion für die Metastasierung eines Tumors auch bereits in kleineren Mengen zu hemmen.
Zu diesem Ergebnis kam eine Studie, in der unter anderem die gesundheitlichen Daten von über 300.000 Patienten, die regelmäßig zur Cholesterinsenkung Medikamente mit Statinen eingenommen haben, näher unter die Lupe genommen wurden. Mit der Auswertung zeigte sich, dass die Häufigkeit für Krebs bei den Menschen mit regelmäßiger Statin-Einnahme im Vergleich zur Gesamtbevölkerung um 50 % reduziert war. Die Wissenschaftler raten jedoch unbedingt davon ab, bevor nicht weitere klinische Studien zu diesem Zusammenhang erfolgt sind, jetzt krebsvorbeugend Statine zum Einsatz kommen zu lassen.
Bjoern-O Gohlke et a.l
Real-world Evidence for Preventive Effects of Statins on Cancer Incidence: A Trans-Atlantic Analysis
Clinical and Translational Medicine
2/2022